Als unkonventioneller und zugleich außergewöhnlicher Blues-Künstler hat sich WATERMELON SLIM einen Namen gemacht und präsentiert mit „Golden Boy“ (VÖ 28.04.2017) sein neuestes Werk.
Das verwitterte und verbrauchte Gesicht dieses Außenseiters namens Watermelon Slim erzählt die Geschichte seines Lebens: Vietnam-Veteran, Arbeiter, Trucker und Sozial-Aktivist. Dieser akademische Proletarier, der sich selbst als „den gebildetsten Blueser der Welt“ bezeichnet, ist u.a. Mitglied der „Mensa International“, einem Verein von Personen mit hohem IQ. Lange Zeit lebte er in Oklahoma, mittlerweile nennt er Clarksdale im Mississippi Delta sein Zuhause – die Geburtsstätte des Blues. Mit einem Mix aus Blues und Americana zog Bill Homans alias Watermelon Slim mit Mundharmonika und Slidegitarre quer durch das Land und spielte in zahlreichen Bars und Spelunken. Seine Texte kombinieren einen erstaunlichen Sinn für Poesie mit einem tiefen sozialen Bewusstsein: „Man könnte sagen, ich sei ein Musik-Journalist auf die gleiche Weise wie der aus Louisiana stammende Blueser Robert Pete Williams“, behauptete er einst, und es wirkt als seien all seine Songs autobiographisch (sogar die Cover-Songs). Mit seiner einzigartigen Stimme scheint er die Seele des echten Amerikas zu transportieren.
Sein erstes Album „Merry Airbrakes“ erschien 1973 als eine Art „Underground“ Release. Während der Musiker verschiedenen Jobs als Arbeiter nachkam – wo er schließlich auf einer Wassermelonenfarm seinen Spitznamen erhielt –, widmete er sich nebenher fortwährend der Musik und verbrachte viel Zeit mit Koryphäen wie John Lee Hooker, Champion Jack Dupree, Henry Vestine, Bonnie Raitt und Robert Cray. Erst Anfang der 2000er entschied er sich schließlich ein Full-Time-Musiker zu werden. Er veröffentlichte diverse Alben auf dem Label Southern Records und seit dem Jahr 2006 über das Kanadische Label NorthernBlues Music. Seine erste Nominierung war der „2004 W.C. Handy Award“ als „Best New Artist Debut“ von der Blues Foundation – zu der Zeit war er bereits 56 Jahre alt.
Sein neues Album „Golden Boy“ beinhaltet eine wunderschöne Liebeserklärung an Kanada. Watermelon Slim bedauert, dass dieses große Land, welches an sein Heimatland angrenzt, so wenig bei seinen eigenen Landsleuten bekannt ist. In Winnipeg hat er eine Community gefunden mit der er zusammen sein neues Album aufgenommen hat. Der Albumtitel ist zum einen eine Bezugnahme auf Shakespeare und zum anderen ein Symbol der Stadt Winnipeg, welches als vergoldete Bronze-Statue auf dem Manitoba Legislative Building in Winnipeg thront. Die Highlights von „Golden Boy“ beinhalten den grandiosen Cover-Song „Barrett’s Privateers“, den viele als die inoffizielle Nationalhymne Kanadas bezeichnen und von dem Folk-Sänger und Nationalhelden Stan Rogers geschrieben wurde. Scott Nolan aus Winnipeg produzierte „Golden Boy“ und schrieb den Song „Cabbage Town“, der Name einer Stadt bei Toronto, wo die frisch eingetroffenen Immigranten aus Irland Kohl in ihren Vorgärten anpflanzen. Bis auf „You’re Gonna Need Somebody On Your Bond“ von Blind Willie Johnson, sind die restlichen Songs von Watermelon Slim selbst. Egal ob es um Obdachlose geht (“Mean Streets”), den Kampf gegen Neo-Nazis während einer Demo in Miami (“WBCN”), JFK (“Dark Genius”) oder um die Opfer des amerikanischen Traums in dem Song „Winners Of Us All“ – es ist Watermelon Slim pur.
Watermelon Slim live:
23.10.2017 Schopfheim, Agathen
24.10.2017 Weil am Rhein, Kesselhaus
25.10.2017 Murg, Café Verkehrt
26.10.2017 Baden, Bluusclub (CH)
27.10.2017 Stuttgart, Merlin
Website:
www.watermelonslim.com