Gov`t Mule in Winterbach am 14.07.2012.
Sind „die“ wahnsinnig? Was machen „die da“ mit uns? „Uns“ sind 1399 Muleheads, die sich an diesem Samstagabend mit mir in der Salierhalle in Winterbach bei Stuttgart versammelt haben. Und „die da“? „Die da“ sind: Warren Haynes – Lead Gitarren und Gesang, Matt Abts – Schlagzeug und Percussion, Jorgen Carlsson – Bass und Danny Louis – Keyboards, Rhytmusgitarre und Trombone. Dieses Quartett aus den USA heißt Gov`t Mule und ist wahnsinnig! Wahnsinnig gut. Und faszinierend vielseitig und einzigartig in ihrer musikalischen Ausdrucksweise. Und die machen mit uns was sie wollen. 1400 aus nah und fern und ganz fern schweben, egal wieviel jeder einzelne wiegt. Wir schweben für 160 Minuten im Himmel auf Erden für Rockfans. Das wiegt schwer in der heutigen Zeit, in der furchtbare Schrammelkapellen als musikalische Innovatoren in den einschlägigen Erzeugnissen in Bild, Text oder Ton gefeiert werden. Ihr Abfeierer des Grausligen, hört euch Mule an und ihr erfahrt, wie Rockmusik funktioniert, die Seele streichelt, den Kalk aus den Gelenken rockt und gute Laune verbreitet. Und mit das Großartigste an dieser Band aus den USA: Sie spielen zwischen 17 und 20 Kompositionen während eines Auftritts. Und wenn du Geld und Zeit hast und zwei oder mehrere Konzerte von Mule besuchst, wirst du erleben, das die Playliste des nächsten Konzerts völlig anders gestaltet ist, welche Kapelle hat das drauf bzw. macht sowas?
Wir, die Hörer, waren und wurden an diesem Abend völlig bedient. Ca. 160 Minuten Rock in allen Variationen und Blues ( Inside Outside Woman Blues, 32/20 Blues ), der dir die Haare an allen Körperstellen aufstellte. Warren Haynes spielte auf seinen Gibson Gitarren wie entfesselt und teilweise völlig entrückt, gefühlvoll und rockig, rollig und bluesig. Seine großartige und gefühlvolle Stimme verlieh den Eigen- und einigen Coverversionen die Noten, die das Ganze krönten. Matt Abts Schlagzeugspiel ist sowieso in der Champions League angesiedelt, er haut den Lukas oder streichelt den Blues. Jorgen Carlsson basst den Estrich unter den Soundteppich, punktgenau und groovend wie die Hölle. Und Danny? An Tasten oder Saiten oder am Trombone puschende und punchende Songveredelungen. „Die“ sind wahnsinnig!