Doc Holliday in der Zeche in Bochum am 23.06.2011

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Die legendären Southern Rocker spielten zum letzten Mal im Ruhrgebiet auf


11 ihrer 17 Konzerte umfassenden Abschiedstournee durch West- und Nordeuropa fanden und finden in deutschen Rockmusikhallen statt. Damit verneigt sich eine „der“ Southern Rock Institutionen besonders vor ihren wohl treuesten Anhängern weltweit, in 30 Jahren Doc Holliday fanden etliche Konzerte drinnen und draußen in deutschen Landen statt.  Ich erinnere mich gut an ihre damaligen Aufführungen, u.a. unter dem Motto „Blackfoot meets Doc Holliday“ am 24.10.1990 in der Mülheimer Stadthalle in Köln, als Hauptakteure beim Harley Jamboree in Biesenthal bei Berlin Mitte der 90er. In meinem heutigen Wohnort Hilden und im benachbarten Langenfeld spielten und sangen sie auch oft und reichlich, mehrfach zusammen mit den deutschen Southern Rockern Lizard.

Und gestern Abend nun in der Zeche/Bochum die 13te Station ihrer Final European Tour. Die Hamburger Formation Sir Edward kochte uns vor der Schießerei mit Doc eine Mahlzeit, die Zutaten der Swamp- und Southern Soundküche enthielt. Eine halbe Stunde, kurzweilig und gekonnt, Bass und Schlagzeug solide und die beiden Gitarristen auch, die mit einigen Saitenduellen aufwarteten, die Band musste kurz vor der Tournee einen schweren Schock verdauen, der Sänger verstarb….  Doc Holliday stimmten die letzten 90 Minuten im Ruhrgebiet symbolisch an, Intro und Last Ride, ein sehr melodischer Evergreen aus ihrem reichhaltigen Schaffen.

Genauso melodisch und leidenschaftlich ist die Magic Midnight „Lady“, dessen Refrain hier im Saal nicht unbekannt war. Der Moonshine Runner rockte und rollte durch die rechteckige Zeche ohne anzuecken, feiner Zappelstoff für den Körper.

Leider musste die Tournee ohne den Bassgitarristen Daniel Bud Ford stattfinden, deshalb übernahm John Samuelson, der etatmäßige Gitarrist, den Bass, den er in früheren Jahren bei Doc H. auch schon zupfte. Die anderen drei Streiter für den guten Musikgeschmack auf der Bühne waren Bruce Brookshire, Komponist, Sänger und Gitarrist, Entertainer und Animateur.

Eddie Stone an der Hammond XK 3 und gelegentlicher Sänger.

Danny „Cadillac“Lastinger am Schlagzeug.

Den Song Thunder And Lightning widmete die Band einigen verstorbenen guten Freunden wie Georg Bayer, Sänger von Lizard und Ronnie James Dio.

Voller Inbrunst sang kurz vor Feierabend das Publikum, bestimmt mit einer oder mehreren Tränen in den Knopflöchern der Jeansjacke und angefeuert von Bruce, den Refrain der Refrains dieses Abends und des Hollidayschen Liedguts: Lonesome Guitar, take me home. Da brannte es wie Zunder im Saal, vorher bedankte sich Bruce für die Freundschaft der Fans über eine Zeitspanne von 30 Jahren Southern Rock, Kiwi- und Orangenhaut war angesagt und die Seele bekam auch ihr Heil weg.

Den Schlußpunkt bestimmte der Rock`n `Roll mit einem Medley aus Route 66, Roll Over Beethoven und Johnny B.Goode. Die Jungs spielten in den 90 Minuten nicht routiniert ihr Zeug von der Bühne, sondern mit Leidenschaft, die keine Leiden schafft (woher hab ich diese Worte bloß adaptiert?) und tadellos, das Zusammenspiel passte.  Ich danke der Band für 30 Jahre Freude und Spaß, die sie mir gaben mit ihrer Musik, sie leben weiter auf meinem Plattenspieler, CD Player, Mp3 Player, Casettenrekorder in meinem Auto(ja, so was gibt es noch).

Text und Bilder: Volker F aus W

Danksagung: Wolfgang von Impuls-Promotion, der uns kurzfristig diesen Bericht ermöglichte

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