Daniil Trifonov: Das erste Mal!
Das erste Mal, dass:
… wir angefragt wurden, einen Künstler der klassischen Musik vorzustellen.
… ich ein Musikvideo für klassische Musik sehe, dass so aufwendig wie ein Kurzfilm ist.
… ich Daniil Trifonov begegne.
… wir Klassik-CDs und -Vinyl verlosen.
… mich Rachmaninovs Klavierkonzerte begeistern.
… ich beim Schreiben Klassik höre und mich kaum auf meine Worte konzentrieren kann.
Unverhofft kommt oft. Vor ein paar Tagen las ich überrascht eine Email einer mir bisher unbekannten Promotion-Agentur. Ein neuer Dealer ist im Lande! Inhalt der Email war Daniil Trifonov und seine neue Aufnahme, CD: Destination Rachmaninov – Departure. Als erstes riskierte ich einen Blick in das beigefügte Video und war verloren. Eine wahnsinnige Interpretation von Rachmaninovs Klavierkonzerten, ein Kurzfilm der viel mehr als ein Musikvideo ist, Bilder einer unwirklichen Handlung, die perfekt zu der Musik passen.
Musik ist Leidenschaft. Daniil Trifonovs Leidenschaft und sein außergewöhnliches Können haben mich in ihren Bann gezogen. Ich hoffe, es wird euch genauso ergehen und ihr werdet von Daniil Trifonovs Kunst gefangen. (Die Redaktion, Viktor)
Quelle Biografie, Fotos, Pressetext: Deutsche Grammophon
Photo Credits: Dario Acosta
Verlosung:
Wir verlosen zwei CDs: Daniil Trifonov, Destination Rachmaninov – Departure! Die Zuschriften sendet bitte mit dem Kennwort: „Trifonov“ an verlosung@60minuten.net. Wichtig ist dabei auch eure vollständige Adresse, damit wir die CDs zuschicken können!! Einsendeschluss ist der 23.11.2018. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Fakten:
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- Rachmaninov UND Trifonov sind „Russen in Amerika“, d.h. Gefühl der Fremde und der Heimat-Nostalgie
- Trifonov fühlt sich inspiriert zu der „Reiseidee“ von Rachmaninovs 4. Klavierkonzert: „Die Eröffnung ist für mich wie eine Bahnfahrt. Sie beginnt mit diesem ungestümen rhythmischen Schwung, der zeigt, wie Rachmaninov Musik als Emotion auffasste.“
- Das Video ist inspiriert durch Rachmaninovs Amerikatournee Anfang des 20. Jahrhunderts, als er sich einen Konzertflügel in seinen Salonwagen stellen ließ und diesen Waggon mit russischen Accessoires wie einem Samowar, russischen Teppichen etc. ausstaffieren ließ und so seiner Nostalgie frönte
- Trifonov versetzt diese Grundidee aus den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts in die Bildsprache unserer Zeit und stellt mit der erstmaligen Verfilmung eines kompletten Konzertsatzes (4. Klavierkonzert/1. Satz) die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart her
- Trifonov konzertiert selbst viel und ist viel auf Reisen, d.h. es ist nicht nur eine historische, sondern auch eine, in gewissem Sinne humorvolle, Selbstreflexion
- Die Auswahl des 4. Klavierkonzertes kommt von der Tatsache, dass Trifonov dieses Konzert nicht nur als Rachmaninovs modernstes, sondern auch als sein, Trifonovs, persönliches Lieblingskonzert ansieht, zum Beispiel mit Jazz-Elementen im Schlusssatz, sondern auch von dem bis zu Rachmaninovs Tod einhergehenden konstanten Veränderungen der Partitur, die den besonderen Stellenwert im Schaffen Rachmaninovs als eines „modernen Komponisten“ unterstreicht
- Erschienen am 12.10.2018 bei der Deutsche Grammophon
- Homepage Daniil Trifonov
- Facebook Daniil Trifonov
- Twitter Daniil Trifonov
- Instagram Daniil Trifonov
Pressestimmen
DANIIL TRIFONOV – HERAUSRAGEND UNTER DEN BESTEN
»Ich habe die meisten Aufnahmen von Rachmaninoffs Konzerten gehört, und nach dem, was ich am Freitag hörte, werden diese nicht wie irgendeine der anderen klingen. Auf gute Weise. Vielleicht auf großartige Weise«, Rezension des Zweiten Klavierkonzerts, Philadelphia Inquirer, April 2018.
Daniil Trifonov
und die Klavierkonzerte Rachmaninoffs
Herbst 2018: »Destination Rachmaninov – Departure« mit den Konzerten Nr. 2 und 4
Herbst 2019: »Destination Rachmaninov – Arrival« mit den Konzerten Nr. 1 und 3
Begleitet vom Philadelphia Orchestra, das Rachmaninoffs Musik versteht, wie kein anderes. Unter Leitung von Yannick Nézet-Séguin. Ein Tribut an das Klavierspiel Rachmaninoffs – und eine Entdeckungsreise
Pressetext
Daniil Trifonov widerstand der Versuchung, die Werke Rachmaninoffs in sein Repertoire aufzunehmen – trotz seiner großen Liebe zur Musik des Komponisten. Erst wollte er sich sicher sein, ihre Herausforderungen meistern zu können. 2011, nach seinem Sieg beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau, war es soweit. Und nur zwei Jahre später feierten ihn die Kritiker für seine Interpretationen von Rachmaninoffs Variationen über ein Thema von Chopin und Variationen über ein Thema von Corelli. Trifonov wählte beide Werke für seine erste Studioaufnahme für Deutsche Grammophon. Als Hommage an den Komponisten schrieb er eigene Miniaturen, seine Rachmaniana, und krönte das Projekt mit der Rhapsodie über ein Thema von Paganini, aufgenommen mit dem Philadelphia Orchestra, das bekannt ist für seine langjährige enge Beziehung zu Rachmaninoff und dessen Musik. Drei Jahre sind seither vergangen.
Nun legt der Pianist Destination Rachmaninov – Departure vor und koppelt Rachmaninoffs Klavierkonzert Nr. 2, das zu den populärsten Konzerten überhaupt zählt, mit dem Konzert Nr. 4. Im kommenden Jahr folgt Destination Rachmaninov – Arrival mit den Konzerten Nr. 1 und Nr. 3. Wiederum begleitet ihn das Philadelphia Orchestra.
»Ich merkte sofort, wie viel Respekt die Spieler des Philadelphia Orchestra Rachmaninoffs Musik entgegenbringen, wie gut sie sein Idiom kennen«, sagt Trifonov. »Es war eine wunderbare Idee, die vier Konzerte mit einem so großartigen Orchester einzuspielen.« Rachmaninoff würde ihm beipflichten. Vor dem Sowjetregime ins amerikanische Exil geflüchtet, schrieb er einem Freund in Moskau: »Die besten amerikanischen Orchester sind in Philadelphia (wo ich Aufnahmen mache) und in New York. Wer sie nicht gehört hat, weiß nicht, was ein Orchester ist.«
Das Konzert Nr. 4, das Rachmaninoff 1927 in Philadelphia zur Uraufführung brachte, stand immer im Schatten der vorangehenden Schwesterwerke. Mit seiner farbigen Harmonik und seinen kantigen Melodien sei es untypisch für Rachmaninoff, erklärt Trifonov, aber zugleich erstaunlich vorausweisend. »Es ist wohl mein Lieblingskonzert aus dieser Gruppe«, sagt er. »Die Behauptung, für Rachmaninoff sei die Zeit stehen geblieben, während sich die Welt um ihn herum veränderte, wird durch das Konzert Nr. 4 klar widerlegt. Es gibt so viele moderne Elemente darin, was die Orchestrierung und die jazzigen Akkorde im Klavierpart angeht. Die Eröffnung ist für mich wie eine Bahnfahrt. Sie beginnt mit diesem ungestümen rhythmischen Schwung, der zeigt, wie Rachmaninoff Musik als Emotion auffasste, als eine Kunst, die eine zeitliche, aber auch eine räumliche Dimension hat.«
Rachmaninoffs Klavierkonzert Nr. 2 hingegen ist sehr populär, aber Trifonov legt Wert darauf, die Originalität des Werks zu betonen, das eher klassisch als romantisch sei. Das Stück, sagt er, sei nach einer Periode von drei Jahren entstanden, in denen der junge Komponist sehr wenig schrieb. Auf dieses Schweigen – eine Reaktion auf die bissigen Kritiken nach der katastrophalen Uraufführung seiner Ersten Symphonie im Jahr 1897 – folgte ein Ausbruch von Kreativität während des Sommers 1900. Der komplette Entwurf des Konzerts Nr. 2 war Ende August abgeschlossen, die Uraufführung des Werks fand im darauffolgenden Jahr mit Rachmaninoff als Solist statt.
»Man hat das Gefühl, all die Jahre, in denen Rachmaninoff nicht schreiben konnte, seien in das Zweite Konzert geflossen«, stellt Trifonov fest. »Der Aufbau ist im Vergleich mit seinen anderen Konzerten sehr einfach, die harmonischen Verhältnisse sind immer völlig klar. Das führt zu einem großen Dilemma. Rachmaninoff gilt für uns als spätromantischer Komponist, aber bei der Schlichtheit, die wir besonders in diesem Konzert finden, ist es schwierig, den Rhythmus und das Rubato zu handhaben. Der zweite Satz beispielsweise ist sehr romantisch, aber zugleich auch sehr ruhig. Man braucht so etwas wie einen gleichmäßig pulsierenden Rhythmus, fast wie in geistlicher Musik. Und im Finale, wo es eines der wenigen Beispiele für eine Fuge in Rachmaninoffs Schaffen gibt, ist der Rhythmus die treibende Kraft der Musik.«
Für Daniil Trifonov zeigt sich in der Polyphonie des Zweiten Konzerts Rachmaninoffs Affinität zur Musik von Johann Sebastian Bach. Rachmaninoff spielte Bachs Englische Suite Nr. 2 in a-Moll 1885 als zwölfjähriger Schüler am Moskauer Konservatorium und wurde in späteren Jahren sehr gelobt für die elegante Weise, in der er Bachs Kontrapunktik spielte.
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Trifonovs neues Album betont diese Beziehung. Zwischen die beiden Klavierkonzerte setzt er Rachmaninoffs Transkriptionen für Soloklavier von Präludium, Gavotte und Gigue aus Bachs Partita für Violine in E-Dur. »Er würzte die Musik auf seine Weise«, sagt Trifonov. »In der Gavotte zum Beispiel verwendete er seine charakteristischen harmonischen Fortschreitungen, und er versah seine Transkriptionen mit Anspielungen auf Melodien im russischen Stil.«
Seit der Aufnahme der Rhapsodie über ein Thema von Paganini hat sich Daniil Trifonovs Beziehung zum Philadelphia Orchestra und Yannick Nézet-Séguin dank mehrerer Aufführungen von Rachmaninoffs Klavierkonzerten noch vertieft. Die Planung der Proben und Konzerte ließ Trifonov Zeit, die vielen Schichten der Musik zu durchdringen. Eine seltene Kombination von großer Kraft und einer gewissen Leichtigkeit des Anschlags mache das Spiel des Pianisten aus, sagt Nézet-Séguin. »Ich glaube, deshalb spielt Daniil diese Musik so gut. Er beherrscht beide Enden des Spektrums, und das ist ein Tribut an die Art und Weise, wie Rachmaninoff selbst seine Musik spielte. Man hat den Eindruck, dass Daniil die Musik komponiert, während er sie spielt. Jede unserer Aufführungen dieser Konzerte war anders, eine neue Geschichte vom ersten bis zum letzten Ton. Das inspirierte die Orchestermusiker. Sie verstanden, dass wir die Konzerte jedes Mal neu erschaffen, wenn wir sie mit Daniil spielen.«
Große Musiker, fügt der Dirigent hinzu, hätten die Fähigkeit, sich im Laufe der Zeit weiterzuentwickeln. Trifonov sei selbst unter den Besten herausragend. »Als ich ihn das erste Mal hörte, dachte ich, ›dieser Mann sagt jetzt schon mehr, als die meisten Pianisten. Aber ich ahne, dass er in fünf, zehn, zwanzig Jahren noch mehr zu sagen hat.‹ Unsere Beziehung ist von gegenseitigem Vertrauen getragen, das freut mich. Daniil spürt, dass er sich so ausdrücken kann, wie er möchte; man sieht das, wenn er spielt. Und mir erlaubt es, etwas zu … ich will nicht sagen, etwas ›hervorzurufen‹, aber in einer Phrase etwas anzuregen, das er dann aufgreift.«
Rachmaninoff spielte erstmals 1913 mit dem Philadelphia Orchestra und dessen damaligem Musikdirektor Leopold Stokowski, und zwar als Solist in seinem eigenen Klavierkonzert Nr. 3. Bis zu seinem Tod 30 Jahre später kehrte er noch oft als Pianist und Dirigent zu diesem Ensemble zurück und entwickelte dabei eine enge Beziehung zu den Musikern. Sie ist tief in der Erinnerung des Orchesters verankert. »Wir beginnen eine Rachmaninoff-Probe, und schon herrscht eine besondere Atmosphäre«, sagt Nézet-Séguin. »Es ist eine Mischung von Tradition, Stolz, Verständnis, Qualität. Der Klang des Philadelphia Orchestra entspricht dem ungezwungenen Geist von Rachmaninoffs Musik. Man kann sie nicht aufführen, wenn man versucht, alles in ein enges Raster zu pressen; sie muss atmen.«
Biografie
…… Mehr auf der Webseite der Deutsche Grammophon!
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Wenn Daniil Trifonov spielt, scheint die Zeit innezuhalten. Aus der tiefen Stille heraus kommt ein Spiel, wie man es nur selten hört: überragend und von tiefer Einsicht, nie vorhersehbar, aber immer die Intention des Komponisten im Blick habend und verwurzelt im Wesen der Musik. »Was er mit seinen Händen macht, ist technisch unglaublich«, bemerkte ein Kommentator kurz nach Trifonovs Triumph im Finale des Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerbs in Moskau 2011. »Hinzu kommt sein Anschlag – er hat Zartheit und auch das dämonische Element. Ich habe so etwas noch nie gehört.« Diese Äußerung stammt nicht von einem professionellen Kritiker, sondern von einer der größten Pianistinnen der Welt, Martha Argerich. Sie stellte fest, ihr junger Kollege verfüge über »alles und noch mehr«, und diese Ansicht wurde seither durch eine Fülle begeisterter Rezensionen, Ovationen des Publikums und internationaler Preise bekräftigt.
Im Juli 2015 erklärte der Kritiker der Londoner Times »[Trifonov] ist fraglos der erstaunlichste Pianist unserer Zeit«. Das Urteil wurde im Januar 2017 von Alex Ross in The New Yorker unterstrichen. »Was Trifonov so besonders macht, sind zwei Merkmale, die selten in einem Pianisten zusammenkommen: überragende Technik und glanzvoller Ton.« Das abschließende Recital seiner über die ganze Saison verteilten Reihe Perspectives, das der Pianist im Mai 2018 in der Carnegie Hall gab, veranlasste den Chefkritiker der New York Times, Anthony Tommasini, seine »ungeheure Konzentration und physische Ausdauer« in einem Programm zu rühmen, das Marksteine der Musik aus jedem Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts enthielt.
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