Brian Eno Re-Release
Alles begann für Brian Eno so richtig mit Glam-Rock, mit Roxy Music. Nach der Zeit bei Roxy Music folgten unzählige Projekte, Solo-Alben und Produktionen für andere Künstler. Brian Eno ist ein ganz großer seiner Zunft, auch wenn ich seiner Musik nicht immer folgen konnte, war sie meisten spannend und vor allem richtig gut. Vier seiner ersten fünf Solo-Alben werden neu aufgelegt!! Zumindest eine Platte werde ich hoffentlich ergattern können! Eine Erinnerung, ein Stück Musik Geschichte und vor allem richtig geile Musik!
Quelle Text und Bilder: Oktober Promotion
Am 4. August 2017 veröffentlichen UMC / Virgin EMI vier neue und streng limitierte Deluxe Gatefold, 2LP Heavyweight Vinyl Half-Speed Editionen der Brian Eno Klassiker ‘Here Come The Warm Jets’, ‘Taking Tiger Mountain (By Strategy)’, ‘Another Green World’ und ‘Before and after Science’.
‘Here Come The Warm Jets’,
‘Taking Tiger Mountain (By Strategy)’,
‘Another Green World’
‘Before and after Science’
Release-Event am 7.8. in Berlin
Vollmondnacht – BRIAN ENO FLOAT mit DJ Bertram Denzel im Liquidrom
Die einzelnen Alben erstrecken sich jetzt jeweils über zwei Platten, die mit 45 rpm abgespielt werden. Um für diese Meilensteine der Musikgeschichte die bestmögliche Klangqualität zu erzielen, hat Miles Showell sie in den Abbey Road Studios auf Half-Speed neu gemastert.
Enos Output – sowohl als Musiker, als auch Verfasser von Texten zu philosophischen, wissenschaftlichen und soziopolitischen Themen – ist weiterhin umfangreich, aber auch sein gefeierter Backkatalog hat nichts von seiner Bedeutung verloren.
Seine Alben sind experimentell und von Konzeptkunst geprägt. Eno ließ Zufälle und Unfälle passieren und nutzte diese als Ausgangspunkt. Zu der damaligen Zeit riss er mit diesen Alben die Grenzen der populären Musik ein. Elemente von Prog/Psych/Artrock, Avantgarde und 50s Rock ‘n’ Roll verschmolzen mit einer Vielzahl an kulturellen und philosophischen Ideen. Das Ergebnis war ein frischer, visionärer und packender Sound.
Abgesehen von George Martin und dem Beatles Album ‘Sgt. Pepper’ ist Eno wohl der herausragendste Vertreter der Musikgeschichte, der das ‘Studio als Instrument’ nutzt. Mit seinen unkonventionellen Aufnahmetechniken und den daraus entstandenen Werken steht er auf einer Ebene mit Produzenten wie Brian Wilson, Lee Scratch Perry und Phil Spector gestellt. Jedes Album ist die Weiterentwicklung einer im Entstehen begriffenen Musikform. Die Ideen, die wir in Enos frühen Arbeiten hören, tauchen auch in seinen späteren elektronischen und Ambient-Experimenten immer wieder auf.
Here Come The Warm Jets, 1974
“Sein faszinierendes Debüt als Solokünstler ist nicht nur ein Meilenstein seiner Karriere, sondern auch sein wohl bestes Album. Er manipuliert den Sound wie kein anderer, lässt seinen schrägen Poptheorien und -techniken freien Lauf und kreiert so lebendige, einzigartige Songs und wundervolle Sounds. Enos bissiger Humor und einzigartiger Erfindungsreichtum befinden sich auf diesem unterhaltsamen Album auf ihrem absoluten Höhepunkt.” – Pitchfork
Die Mischung aus Glam, Prog und Artrock auf ‘Here Come The Warm Jets’ ist eine Fortführung von Enos vorangegangenen Alben mit Roxy Music, war aber noch experimenteller. Für die Texte und Kompositionen griff Eno auf ungewöhnliche Methoden zurück – so tanzte er z. B. vor der Band und wies diese an, passend zu seinen Bewegungen zu spielen; er sang sinnfreie Silben vor sich hin, spann dann Wörter daraus, und schließlich
ganze Textzeilen. Diese Technik kam auf allen vier Alben zum Einsatz. Die Texte auf ‘Here Come The Warm Jets’ sind makaber, mit einem unterschwelligen Humor. Größtenteils sind sie frei assoziiert und haben keine bestimmte Bedeutung – auch diese Methode verwendet Eno hier nicht zum letzten Mal. Eno arbeitete auf dem Album mit 16 Gastmusikern, darunter Robert Fripp und John Wetton von King Crimson, Simon King von Hawkwind, Bill MacCormick von Matching Mole und Quiet Sun, Paul Rudolph von Pink Fairies, Phil Manzanera und Andy MacKay von Roxy Music sowie Chris Spedding. Eno wählte sie absichtlich so aus, dass sie seiner Meinung nach musikalisch nicht zusammenpassten. Er sagte, er wolle „nur sehen, was passiert, wenn man so unterschiedliche Persönlichkeiten zusammenbringt; und zwar in dem vollen Bewusstsein, dass Dinge schief gehen würden – was aber zu einem interessanteren Ergebnis als dem geplanten führte.”
BRIAN ENO
„HERE COME THE WARM JETS“
LABEL/VERTRIEB:: VIRGIN/
EMI/UNIVERSAL MUSIC
VÖ: 04.08.2017
Taking Tiger Mountain (By Strategy), 1974
”Wenn Brian Eno sich selbst als ‘Non-Musician’ bezeichnet, gesteht er damit nicht einen Fehler oder ein Defizit ein. Diese Selbsteinschätzung ist ein Hieb gegen hinfällige Konzepte im Rock ‘n’ Roll. Er ist der verrückte Zirkusdirektor im Zentrum der Manege und er kündigt einen Act an, der der Musik nicht nur zu einem neuen Sound, sondern zu einer ganz neuen Bedeutung verhelfen wird.” – Original Pressemitteilung
‘Taking Tiger Mountain (By Strategy)’ ist ein zwangloses Konzeptalbum mit so unterschiedlichen Themen wie Spionage und der kommunistischen Revolution in China. Für die Produktion des Albums entwickelten Eno und Peter Schmidt, der auch für das Albumartwork verantwortlich war, die sogenannten Oblique Strategy-Karten, die sie beim Schaffensprozess unterstützen sollten. Die Karten kamen auch bei späteren Alben zum Einsatz und werden nicht nur von Brian Eno, sondern auch von anderen Künstlern bis heute zu Hilfe genommen.
Anders als auf ‘Here Come the Warm Jets’ lud Eno nicht so viele Gastmusiker ein und entschied sich stattdessen für eine feste Band, die aus Phil Manzanera, Andy Mackey, Brian Turrington und Freddie Smith von den Winkies, Robert Wyatt, Phil Collins von Genesis und Brand X, Mitgliedern von Randi & The Pyramids, The Simplistics und Portsmouth Sinfonia (einem Orchester in dem Eno eins Klarinette gespielt hatte) bestand.
BRIAN ENO
TAKING TIGER MOUNTAIN (BY STRATEGY)
LABEL/VERTRIEB:: VIRGIN/
EMI/UNIVERSAL MUSIC
VÖ: 04.08.2017
Another Green World, 1975
Seit seiner Veröffentlichung im Jahr 1975 wird ‘Another Green World’ mit Auszeichnungen überhäuft. Village Voice beschrieb das Album damals als „das musikalische Äquivalent eines Parks auf dem Mond” und der Rolling Stone nannte es “einen riesigen Triumph, ein wichtiges Album – und ein geniales noch dazu”. Q Magazine schrieb erst kürzlich, dass es „seiner Zeit so weit voraus war, dass es einem die Sprache verschlägt” und Pitchfork feierte es als “eines von Enos wichtigsten Alben” und listete es mit 10/10 Punkten auf Platz 10 seiner Besten Alben der 1970er.
Die Musik auf dem Album bewegt sich zwischen den experimentellen Rockklängen der Vorgänger und dem meditativen, synthielastigen, minimalistischen Instrumentals der folgenden Jahre. Wie seine anderen Solowerke wurde auch dieses von Eno und Rhett Davies produziert und Eno holte mehrere Gastmusiker ins Boot: Robert Fripp, John Cale, Phil Collins und sein liebstes Brand X-Mitglied Percy Jones.
Auf ‘Another Green World’ fand sich mehr Solomaterial als auf den Vorgängern. Auf sechs Songs spielte Eno alle Instrumente selbst: ‘In Dark Trees’, ‘The Big Ship’, ‘Another Green World’, ‘Sombre Reptiles’, ‘Little Fishes’ und ‘Spirits Drifting’.
BRIAN ENO
ANOTHER GREEN WORLD
LABEL/VERTRIEB:: VIRGIN/
EMI/UNIVERSAL MUSIC
VÖ: 04.08.2017
Before and after Science, 1977
”Er stellt seine Arbeit ständig in Frage. Sein Intellekt und seine Sinneswahrnehmung hinterfragen sich gegenseitig. Er bewegt sich in überraschenden Kategorien. Er überprüft seine Erwartungen und Annahmen und hält inne. Er eignet sich Fähigkeiten an, wenn sie gebraucht werden und verwirft sie, wenn sie ihn hemmen. Er zerlegt, was er geschaffen hat und entsorgt dabei so viel wie möglich. Er tut, was noch nicht getan wurde und hält nichts für zu unbedeutend. Er dreht jeden Stein um, auch den kleinsten. Für seine Musik ist er der Vermittler, ein Diener. Er nutzt sich selbst als Orchester und gibt jedem Teil, auch dem kleinsten, eine lohnende Stellung. Er durchbricht Grenzen: sinnliche Technologie, mathematische Lyrik, verschwommene Präzision, maschinenhafte Regelwidrigkeit, launische Arithmetik, unerwartete Überraschungen, fremdartige Vernunft.” – Peter Schmidt in “Why is Eno’s Music Interesting” und “Why is ‘Before and after Science’ the way it is”?’
Für das von Eno und Rhett Davies produzierte Album wurden mehr als 100 Tracks geschrieben, von denen es 10 auf die finale Version schafften. Musikalisch reicht die Bandbreite von energiegeladen und hart bis lässig und atmosphärisch. Mit diesem Album zeigt sich Eno als Solokünstler in den 1970ern zum letzten Mal von seiner rockigen Seite. Alle weiteren Alben in diesem Jahrzehnt enthielten Ambient Music, wie sie schon auf der zweiten Hälfte von ‘Before and after Science’ in Erscheinung tritt.
Waren die Vorgänger alle in relativ kurzer Zeit aufgenommen worden, dauerte die Arbeit an ‘Before and after Science’ mit ganzen zwei Jahren vergleichsweise lange. Während dieser Zeit arbeitete Eno auch an seinen Solo-Ambientalben ‘Music for Films’ und ‘Discreet Music’, sowie Bowies ‘Heroes’ und ‘Low’.
Auf ‘Before and after Science’ hatte Eno die Unterstützung von Fred Frith, Jaki Liebezeit von Can, Cluster, Dave Mattacks von Fairport Convention, Andy Fraser von Free, Percy Jones, Phil Collins, Robert Fripp, Paul Rudolph von Hawkwind, Bill MacCormick von Matching Mole / Quiet Sun, Phil Manzanera und Robert Wyatt (unter dem Pseudonym Shirley Williams).