Künster: Arne Jansen Anders Jormin Uwe Steinmetz
Album: The Pilgrimage
Release: 15.11.2024
Label: Traumton
Vertrieb: The Orchard / Indigo Kat.Nr: 4729
Photo Credit: Stefanie-Marcus
Promotion: HEART BEAT & SOUL
Social Media: Arne Jansen | Arne Jansen Facebook | Anders Jormin | Uwe Steinmetz
Nach dem Hören von The Pilgrimage habe ich lange über die Frage, „Wie schreibe ich das jetzt?“, nachgedacht. Möchte ich auf diese Pilgerfahrt gehen? Ja!
Eine Pilgerfahrt, die im Sonnenschein beginnt und mich mit der Leichtigkeit des ersten Titels, La Peregrinacion, mitnimmt. Arne Jansen, Anders Jormin und Uwe Steinmetz nähren sich mit ihrem Jazz der sakralen Musik an und führen beides zusammen.
Ich lausche der Musik, lasse mich treiben und notiere meine Eindrücke. Schon beim zweiten Song, He Who Counts The Stars, fällt es mir schwerer, mich auf meine Notizen zu konzentrieren, die ich dann ganz einstelle.
Eine Pilgerfahrt ist nicht einfach, muß es nicht sein. Es ist eine bewusste Entscheidung die Reise zu beginnen. Um Arne Jansen, Anders Jormin und Uwe Steinmetz zu folgen, muss ich mich konzentrieren und werde mit einer Erfahrung belohnt, die Bilder in mir hervor ruft und mich (positiv) nachdenken läßt. Dem Weg von The Pilgrimage zu folgen wird mit einer faszinierenden Musik-Erfahrung belohnt! (Viktor)
English Version:
After listening to The Pilgrimage, I thought for a long time about the question, ‚How do I write this now‘? Do I want to go on this pilgrimage? Yes, I do!
A pilgrimage that begins in the sunshine and takes me along with the lightness of the first track, La Peregrinacion. With their jazz, Arne Jansen, Anders Jormin and Uwe Steinmetz draw on sacred music and bring the two together.
I listen to the music, let myself drift and write down my impressions. By the second song, He Who Counts The Stars, I find it harder to concentrate on my notes, which I then stop altogether.
A pilgrimage is not easy, it doesn’t have to be. It is a conscious decision to start the journey. To follow Arne Jansen, Anders Jormin and Uwe Steinmetz, I have to concentrate and I am rewarded with an experience that evokes images and makes me think (positively). Following the path of The Pilgrimage is rewarded with a fascinating musical experience! (Viktor)
Der offizielle Pressetext:
Man muss es als eine glückliche Fügung des Himmels bezeichnen, dass diese drei Musiker zusammengefunden haben: Am Kontrabass der Schwede Anders Jormin, einer der wichtigsten Tieftöner der europäischen Jazz-Szene mit acht Alben als Bandleader für ECM und einer prallvollen künstlerischen Vita mit Touren und Aufnahmen an der Seite von Legenden wie Elvin Jones, John Taylor, Albert Mangelsdorff, Joe Henderson, Lee Konitz oder Kenny Wheeler. An der Gitarre Arne Jansen, der zweifach mit dem „ECHO Jazz“ ausgezeichnete Berliner, der mit dem senegalesischen Orchestra Baobab, David Helbock, Sebastian Studnitzky oder Jazzanova spielte und dessen Duo-Aufnahme mit Nils Wülker unlängst sogar auf Platz 15 der deutschen Pop-Charts kletterte. Am Saxofon der ebenfalls in Berlin lebende Uwe Steinmetz, der sich neben seiner Zusammenarbeit mit u.a. Joe Maneri oder Tord Gustavsen einen Namen als Komponist für die NDR Bigband oder das Fitzwilliam String Quartet machen konnte.
Erstmals trat das deutsch-schwedische Trio 2016 in der Kathedrale in Göteborg im Rahmen eines nordischen Kirchenmusikfestivals auf. Sofort war klar, dass es eine spezielle Verbindung zwischen den drei Musikern gibt. Eine in dieser Form nicht oft zu beobachtende Gleichgestimmtheit, die auch die gemeinsame Tournee des Trios im Herbst 2022 prägte – und im besonderen Maße das Abschlusskonzert in der Waldkirche am Timmendorfer Strand am 22. Oktober.
Nicht umsonst trägt das aus dem Live-Mitschnitt entstandene Album nun den Titel „The Pilgrimage“. Zum einen, weil es mit „La Peregrinacion“ beginnt, einem Pilgerlied des Argentiniers und „Misa Criolla“-Komponisten Ariel Ramirez. Zum anderen, weil Jansen, Jormin und Steinmetz in ihren zwischen Jazz, Klassik, nordischer und außereuropäischer Folklore wandelnden Stücken den Urgründen eines universellen menschlichen Phänomens nachspüren. „Pilgerfahrten sind Bestandteil aller großen Religionen in der Welt“, sagt Bassist Jormin. „Ich denke, als Musiker ist es dein Ziel, Kontakt zu diesem tieferen Sinn herzustellen. Im besten Fall ist man ein Gefäß dafür, ein Resonanzboden, der mit dem Publikum und den anderen Musikern schwingt“, ergänzt Gitarrist Jansen.
Dass es dem Trio auf „The Pilgrimage“ so hervorragend gelingt, das Innere der Zuhörenden zum Klingen zu bringen, liegt auch an der speziellen Beschaffenheit der gespielten Kompositionen. Hinter jedem Stück verbirgt sich eine höchst persönliche Geschichte, die die Weltläufigkeit der drei Musiker reflektiert. Das gilt im besonderen Maße für den Berliner Saxofonisten Steinmetz, auf dessen Initiative sich das Trio 2016 formierte. Steinmetz ist ein unermüdlicher Wanderer auf der Suche nach den Verbindungslinien zwischen sakraler Musik und dem Jazz, dessen Studien ihn praktisch einmal rund um die Welt geführt haben. Von ihm stammt unter anderem das auf einem Morgen-Raga basierende „The Promise“, das unter dem Eindruck eines Indien-Aufenthalts entstand, und das ostinat tänzelnde
„New Flower“.
Letzteres schrieb Steinmetz, als er 2008 in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba unterrichtete und das Gefühl von Optimismus in einem Land einfangen wollte, das schon bald in Bürgerkriegsunruhen versinken sollte. „Dieses Stück erinnert mich daran, wie wichtig es ist, den Moment zu feiern“, erklärt der Komponist, der bei der Live-Darbietung der Nummer ausgesprochen intensive Linien auf seinem Sopran bläst.
Die Wurzeln von „He Who Counts the Stars“ aus der Feder Jansens liegen wiederum in
Usbekistan. Die ätherisch schwebende Klangerzählung wurde von dem im 15. Jahrhundert erbauten Observatorium von Ulug Beg inspiriert, das der Berliner Gitarrist während
einer Konzerttour nach Samarkand besucht hatte. Gleichzeitig stand bei der Entstehung der
Komposition auch der Este Arvo Pärt Pate, dessen musikalische Auseinandersetzungen mit der Liturgie das Spiel des Trios einfärben wie ein durch ein buntes Kirchenfenster dringender Frühlingssonnenstrahl. Dem soulig-gospeligen „Deep Wood“ liegt ebenfalls eine besondere Geschichte zugrunde: der unverhoffte Besuch der Wallfahrtskirche Madonna d’Ongero in den Wäldern über Lugano, die den Hermann-Hesse-Fan Jansen als einer der Schauplätze von „Klingsors letzter Sommer“ tief berührte.
Die Stücke, die der Mann am Bass mit ins Trio-Repertoire brachte, zeugen von den immensen Erfahrungen, die Anders Jormin während seiner 50 Jahre währenden Karriere an der Seite von Künstlern wie Don Cherry, Bobo Stenson oder Charles Lloyd machen durfte. Das nordkoreanische Volkslied „Red Flower“ lernte Jormin bei einer Konzertreise nach Pjöngjang kennen, als es ihm eine schüchterne Museumswärterin vorsang. „Ich versuche, es auf dem Bass nachzusingen“, beschreibt Jormin bescheiden seine Nachempfindung des Songs auf „The Pilgrimage“, die – wie der ganze Auftritt – von seiner phänomenalen Tongestaltung auf dem Bass geprägt wird. Auch mit Krzysztof Komedas „Sleep Safe And Warm“ verbindet Jormin prägende Erinnerungen. Er habe die Ballade regelmäßig an der Seite des Trompeters Tomasz Stanko gespielt, erzählt der Schwede. Bei Konzerten in der polnischen Heimat des viel zu früh verstorbenen Komeda habe das Stück regelrechte Gefühlsexplosionen im Publikum ausgelöst.
„Ich würde sagen, dass ich in meiner künstlerischen Existenz immer nach Musik gestrebt habe, die spirituell ist. Ich möchte mich in meiner Arbeit dem Geist, der Wärme und der Menschlichkeit widmen“, sagt Jormin. Besser lässt sich das Credo dieses außer-gewöhnlichen Trios nicht auf den Punkt bringen.
Tracklist The Pilgrimage
01 La Peregrinacion
02 He Who Counts The Stars
03 The Promise
04 Procession
05 Deep Wood
06 The Red Flower
07 New Flower
08 March
09 Sleep Safe And Warm
10 Peace Of The Earth
Tour – The Pilgrimage
27.11.2024 – Berlin, Jazzclub A-Trane
28.11.2024 – Hamburg, Kulturkirche Altona
29.11.2024 – Kiel, Kulturforum
30.11.2024 – Flensburg, Altes Gymnasium (Aula)
01.12.2024 – Darmstadt, Stadtkirche
02.12.2024 – Bremen, Mensa 13
31.01.2025 – Husum, Jazzclub Englischer Bahnhof
01.02.2025 – Schwerin, KlangWert
02.02.2025 – Hohen Neuendorf, Kirche